Das bewegt uns ….

Worte und Gedanken einer Pflegekraft

Seit Mitte März darf bis auf das Personal kaum jemand unsere Einrichtung betreten. Damit will die GSW als Betreiber von Pflegeeinrichtungen ihre teils hochbetagten Senioren und Seniorinnen wie auch uns Mitarbeiter vor dem Virus schützen.

Für unsere Bewohner bedeutet das, dass das Pflegepersonal und die Mitbewohner aktuell die einzigen persönlichen Kontakte darstellen. Es wird häufiger mit Freunden und Angehörigen telefoniert, aber die Sehnsucht nach einer Umarmung und einem liebevollen „Händchen halten“ steigt täglich. Meine Kollegen versuchen durch verstärkten Einzelkontakt und aufmunternde Worte der Hoffnung ein Lächeln bei den Bewohnern zu bewirken. Zum Glück gelingt dies oft auch schon mit dem Blick aus dem Fenster: die gerade so wunderschöne Natur und das Lauschen des Vogelgezwitschers beruhigt & erfreut.

Wir haben aber nicht nur Flora und Fauna als Unterstützung – Wir haben vor allem Solidarität und Mitgefühl!

An dieser Stelle möchten wir Pflegekräfte einen DANK an die Angehörigen richten! Danke, dass Sie diszipliniert und kooperativ mit dem Besuchsverbot umgehen. Sie klingeln am Eingang und warten geduldig auf einen Mitarbeiter, der ihre Mitbringsel und Grüße für Eltern oder Großeltern entgegennimmt. Dazu schenken Sie uns herzliche Worte und beste Wünsche. Derzeit kommen auch auffällig mehr Pakete und Briefe für unsere Bewohner an.  Corona bringt uns also trotz körperlicher Distanz durch herzwärmende Gesten näher zusammen!

Ein Dank gilt ebenso allen Menschen, die in diesen Zeiten an unsere Bewohner denken. Erst heute hat eine junge Dame eine Kiste selbst gebastelter Ostergeschenke für unsere Bewohner vorbeigebracht. Sie hatte auf Facebook zum Basteln aufgerufen und hat nun heute das Ergebnis in die Pflegeeinrichtungen gebracht. Diese Überraschungsgesten für unsere Bewohner machen auch gleichzeitig uns Mitarbeiter glücklich.

Glück kann bekanntlich nie schaden!

Einige unserer Mitarbeiter haben aber auch erleben müssen, welche Sicherheitsmechanismen unverzüglich bei einem Verdachtsfall greifen. Diese Maßnahmen sind dringend notwendig und absolut richtig – sie zeigten unseren Kollegen aber auch, wie es sich anfühlt, 3 Tage und Nächte im Heim zu verharren und darauf zu hoffen, dass der Test negativ ausfällt. (was er tat!)

Wir haben Hochachtung vor diesen Kollegen. Wenn sie auch in diesem Moment keine andere Wahl hatten, so haben sie doch bewiesen, wie wichtig Ihnen die Belange der Bewohner sind. Sie haben beruhigt, getröstet, gepflegt und versorgt. Eine Kollegin hat während der Zeit einen unvergesslichen Geburtstag in Isolation „gefeiert“. Ein Team trägt gute und schlechten Zeiten gemeinsam – und ein PFLEGEteam trägt zusätzlich die Verantwortung für seine Bewohner. WIR SAGEN DANKE!

Neben all diesen Folgen der Pandemie bleibt aber auch festzuhalten: Meine Kollegen sind froh weiter vor Ort arbeiten zu dürfen. Wir brauchen nicht in Kurzarbeit gehen, wir dürfen jeden Tag an unseren Arbeitsplatz und mit Menschen arbeiten. Somit müssen wir eben nicht auf soziale Kontakte verzichten wie z.B. Arbeitnehmer im Home-Office.

Uns bliebt zu sagen:

MELDEN SIE SICH TELEFONISCH ODER SCHRIFTLICH WEITERHIN BEI IHREN VERWANDTEN! HALTEN SIE SICH BITTE WEITER AN DIE AKTUELLEN EINSCHRÄNKUNGEN!

WERDEN SIE GERNE KREATIV UND SCHENKEN SIE DAMIT FREUDE!

BLEIBEN SIE GESUND!

.14. April 2020 Pflegedienstleiter Sebastian Ketter (in Zusammenarbeit mit Fr. Süttmann).