Dresden: Von „Hendrik“ bis Kommissar Ehrlicher
Einen siebentägigen Urlaub in Dresden erlebten im zeitweise noch recht angenehmen Oktober sechs Bewohner*innen vom Haus „Thomas Müntzer“ in Begleitung ihrer zwei begleitenden Betreuungskräfte. Dass die historisch reich bestückte Hauptstadt Sachsens eine Fülle an Sehenswürdigkeiten zu bieten hat, erfuhren wir nicht erst in den vergangenen Tagen; und so musste sich in der Gruppe geeinigt werden, welche Ziele angesteuert, welche Wünsche erfüllt werden sollten. Jede/r Einzelne leistete einen kleinen Beitrag zum Gelingen der Herbstreise in den Südosten Mitteldeutschlands.
Die Stimmung war bestens, doch bereits am Anfang ließ das Sturmtief „Hendrik“ gottseidank Gnade walten, als die Dresdner Feuerwehr alle Hände voll zu tun hatte und ein Partyzelt zentimeternah am Bus vorbeischrammte. Trotzdem machte es einen Strich durch unsere Tagesrechnung, auf der eine Stadtrundfahrt und die geplante Besichtigung der Frauenkirche standen. Beide Touren holten wir sowohl auf dem Kremser, im Hop-On-Hop-Off-Bus, als auch in meterlangen Warteschlangen auf dem Neumarkt nach. Keine Irrfahrt im ÖPNV, wie noch Tage zuvor durch „unbekannte“ Stadtteile, wurde der Ausflug auf einem der vielen Ausflugsschiffe auf der Elbe. Mit der „Weißen Flotte“ bekamen die zahlreichen Touristen einen Eindruck von den ufernahen Elbwiesen und konnten das einzigartige Panorama mit seinen Wahrzeichen klassischer Bauten genießen.
Kulinarisch bot uns Dresden eine Vielfalt abwechslungsreicher internationaler Küche, die in unserer Heimatregion so nicht zu finden ist: Syrisch, Russisch, Tschechsich, Arabisch, Thailändisch, um nur einige unserer „Kostproben“ zu nennen. Daneben lohnten sich natürlich auch die Ausflüge zum „Blauen Wunder“ (nebst Besuch des Körnergartens – „Tatort“-Lokal von Kommissar Ehrlicher), die Erkundung des Villenviertels „Weißer Hirsch“ (Geheimtipp: Aussicht am Obelisk), die Tagesreise ins Elbsandsteingebirge (Bilderbuchkulisse bei Waitzdorf) oder unsere museale Tour zum „Schloss & Park Pillnitz“ (ein grandioses Fest herbstlicher Farben). Zweifellos einer der Höhepunkte war am vorletzten Abend die nächtliche Altstadtführung mit „August dem Starken“, der schonungslos – auch unter der Gürtellinie – die Lachmuskeln der teilnehmenden Gäste strapazierte. In Stehgreifsituationen schauspielerisch versiert, fackelte der „Kurfürst“ ein Feuerwerk an geschichtlichen Fakten, Anekdoten und Querzitaten ab, das uns tränenden Auges, wie auch der gesamte Urlaub, sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Kathrin Dannenberg + Michael Horn
Wernigerode, 25.10.2021