Ein Tag in der Tagespflege am Caroline-König-Stift

Es ist 7:15 Uhr in der Tagespflege am „Caroline – König – Stift“ und die Mitarbeiterinnen beginnen mit den Vorbereitungen für das Frühstück noch bevor die Gäste eintreffen. Für jeden Geschmack ist etwas dabei und die lange Tafel wird mit frischen Blumen aus dem Garten dekoriert.

Die meisten Tagesgäste entscheiden sich für den angenehmen Service, sich morgens von dem Fahrdienst der GSW von zu Hause abholen zu lassen. Um 8:30 Uhr treffen die ersten Gäste ein und es erfolgt eine freundliche Begrüßung jedes Einzelnen.

Manche Gäste kommen täglich, andere planen die Tage nach den Ausflügen und kommen nur ein bis zwei Mal in der Woche. Dies richtet sich in den meisten Fällen nach dem Grad der Pflegebedürftigkeit. Somit ändert sich täglich die Zusammensetzung der Gruppe und dies erfordert eine individuelle Beschäftigungsplanung.

Im Eingangsbereich werden den Gästen die Jacken und Taschen abgenommen und behutsam mit Namensschildern in die Garderobe gehängt. Bereits beim Eintreffen der Senioren:innen ist die Freude auf den bevorstehenden Tag spürbar. Einige Tagesgäste äußern mehrmals, wie dankbar sie für jede Hilfe sind. Sie sind glücklich darüber, die Tagespflege in der Woche besuchen zu können. Während weitere Gäste dazukommen, beginnen allmählich die Gespräche am Frühstückstisch.

Gegen 8:45 Uhr haben sich alle Gäste im Esszimmer eingefunden und das gemeinsame Frühstück kann beginnen. Im Hintergrund läuft Musik, sodass eine gemütliche Atmosphäre vorherrscht. Die Tagesgäste tauschen sich sowohl untereinander, als auch mit den Mitarbeiterinnen über aktuelle Ereignisse und Gedanken aus.

Die Betreuungskräfte kümmern sich, dass jeder Gast hinsichtlich seiner / ihrer gesundheitlichen Probleme oder Einschränkungen eine angemessene Beschäftigung erhält.  Während die einen beim Abräumen, Abwaschen und Abtrocknen des Geschirrs helfen, können die anderen der Zeitungsschau lauschen. Wir möchten die Selbstständigkeit und Selbstbestimmung von Senioren:innen fördern. Dazu gehört es, frei zu wählen worauf man Lust hat und woran man sich gerade nicht beteiligen möchte.

So entscheidet sich eine fünfköpfige Damenrunde lieber ihre Zeit singend und tanzend im Nebenzimmer zu verbringt. Es herrscht eine fröhliche, ausgelassene Stimmung.

Vielfältige Obstpause – nach der Stärkung können die Senioren:innen wieder zwischen verschiedenen Angeboten wie Kochen, Gedächtnistraining oder Gymnastik wählen. Bei schönem Wetter werden regelmäßig Spaziergänge unternommen. Für die unterschiedlichen Aktivitäten stehen den Gästen verschiedene Räumlichkeiten zur Verfügung.

Im Sportraum erfolgt um 11:00 Uhr das PAF – Training. Es umfasst spezielle Übungen für Senioren:innen und dauert ca. 30 Minuten. Zu Beginn findet eine Aufwärmrunde statt. Ein Ballspiel dient zur geistigen und körperlichen Aktivierung der Gäste. Hierbei stellt die Betreuungskraft eine Frage, wie z.B. „Was ist ihr Lieblingsessen/ Lieblingstrinken/ Lieblingskuchen?“, und wirft einem/r der Senioren:innen den Ball zu. Der Gast fängt den Ball und antwortet auf die zuvor gestellte Frage. Dann fliegt der Ball wieder zurück zur Betreuungskraft.

Danach folgt eine Geschichte zur Aktivierung der verschiedenen Körperteile. Die Schwierigkeit besteht darin, die erwähnten Körperteile dann zum genauen Zeitpunkt zu bewegen. Im dritten Teil des PAF – Trainings werden verschiedene Kräftigungsübungen durchgeführt. Während des Trainings herrscht – trotz aller Anstrengungen – ein großer Spaß.

Nach den Kräftigungsübungen werden nun die Balanceübungen durchgeführt, welche von allen Tagesgästen erfolgreich gemeistert werden. Wichtig ist, dass die Senioren:innen beim Ausführen der Übungen keine Schmerzen empfinden und sich nicht überanstrengen.

Die Betreuungskraft achtet mit ihrem geschulten Blick darauf, dass jeder Gast nur die Übungen ausführt, zu denen dieser körperlich in der Lage ist. Auf Vorerkrankungen wird hierbei genauestens geachtet. Das PAF – Training soll die Tagesgäste primär dazu anregen die Übungen auch selbstständig zu Hause durchzuführen und zu wiederholen.  Zum Schluss folgt noch einmal eine kurze Geschichte zur Entspannung.

Nun ist Mittagspause. Den Tagesgästen stehen zwei verschiedene Menüs zur Auswahl, welche in den Küchen der GSW selbst gekocht werden. Man sieht den Gästen an, dass sie das gemeinsame Essen, die Abwechslung und die Gespräche untereinander genießen. Es herrscht eine Zufriedenheit bei allen – das Essen schmeckt.

Einige Gäste entschließen sich nach dem Mittagessen von 12:30 Uhr bis 14:00 Uhr eine Ruhepause in den Sesseln oder in den zur Verfügung stehenden Betten zu machen. Andere Tagesgäste nehmen in dieser Zeit Besuche von Ergo- oder Physiotherapie der GSW war. Aber auch Friseur- und Fußpflegetermine können von den Gästen genutzt werden.

Oftmals wird selbst gebacken und dann duftet es in der ganzen Tagespflege nach herrlichem Gebäck. Die Kaffeetafel wird gedeckt und alle finden sich zum genüsslichen Kuchenessen ein.

Nebenbei findet noch ein kleines Gedächtnistraining statt – ein Rätsel, in dem Sprichwörter vertauscht und verfälscht sind. Alle Tagesgäste raten gemeinsam bis sie zu einer einheitlichen Lösung kommen.

Es ist 14:45 Uhr und der Nachmittag in der Einrichtung neigt sich dem Ende. Allmählich werden die ersten Gäste von dem Fahrdienst der GSW nach Hause gefahren. Jeder einzelne Tagesgast wird herzlich verabschiedet und es ist eine deutliche Vorfreude auf den nächsten Besuch in der Einrichtung zu spüren. Morgen früh geht es dann für einige Tagesgäste weiter und neue Gäste kommen hinzu, auf die dann wieder ein anderes Beschäftigungsprogramm wartet.

Darüber hinaus finden in den verschiedenen Tagespflegen jahreszeitliche Veranstaltungen und Ausflüge statt. Jede Einrichtung hat spezielle Angebote und fördert durch immer neue Anregungen und Themen die Offenheit und die Beteiligung der Senioren:innen. Gern gesehene Gäste sind natürlich ebenso die Angehörigen. Sie bereichern die Arbeit und bringen zusätzlich Schwung. Bei Sommerfesten sind sie stets eingeladen und so lernt man sich über die Zeit immer besser kennen.

Die Tagespflegen sind eine Ergänzung zum selbstständigen Wohnen im eigenen Zuhause. Sie geben Struktur, Bereichern durch neue Kontakte und fördern die Selbstständigkeit. Partner können stundenweise entlastet werden. Gerade bei demenziell Erkrankten Gästen ist dies ein wünschenswerter Effekt.

Unsere professionell ausgebildeten und geschulten Mitarbeiter sind an Ihrer Seite, wenn Sie oder ein Familienangehöriger unsere Dienste nutzen möchte.

Gern rechnen wir mit Ihnen die Kosten durch oder helfen bei Antragstellungen.

Wer sich erst mal einen Eindruck von der Tagespflege verschaffen möchte, kann das Angebot eines kostenlosen Schnuppertages gern wahrnehmen und so Informationen zum Tagesablauf erfahren.

Insgesamt gibt es in Wernigerode 4 Tagespflegen der GSW. Die Einrichtungen befinden sich in unterschiedlichen Stadtteilen, sodass die Gäste individuell entscheiden können, ob sie die Tagespflegen in ihrer Wohnumgebung oder in anderen Stadtteilen besuchen möchten.

Weitere Informationen und Kontaktdaten der Einrichtungen finden Sie auf der Internetseite der GSW.

Text: Lucy Kranz