Erste Eindrücke zur Neugestaltung der Wohngruppen von Christiane Schulze…

Ab August 2010 – neues Projekt angelaufen: Schon seit längerer Zeit ist uns aufgefallen, daß wir eine individuellere Arbeit leisten müssen, um unsere Heimbewohner mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen, Vorkenntnissen, Lebensumständen, Lebensaltern und vor allem ihren Zukunftsplänen besser und intensiver zu betreuen.

In der Ergotherapie wuchs deshalb der Wunsch nach einem neuen Projekt für das Haus, mit dem auch die ohnehin notwendigen Zimmerrenovierungen einher gehen könnten.

So beschlossen wir, die Umzüge im Haus so zu gestalten, daß Menschen mit ähnlichen Bedürfnissen auf den Etagen zusammen leben sollen. Nun sind wir mit den Umzügen soweit fertig, daß besonders in der oberen Etage junge Bewohner zusammen leben, die zum Teil vorhaben, noch einmal in eine selbständige Wohnform zu wechseln.

Seit Monaten sind wir am Planen und Neugestalten dieser selbständigen Wohnform, um die Aktivitäten gut zu verteilen und keinen zu überfordern. Dazu haben wir die neuen Pläne und Ideen mit der Wohngruppe im Vorfeld diskutiert und vorgestellt.

Das Ergebnis ist ein wöchentlicher Wechsel von drei Kleingruppen, wobei es eine Kochwoche, eine Reinigungswoche und eine Freizeitwoche gibt, um Abwechslung in der Belastung und verschiedene Anforderungen zu bieten. Dabei sollen in den jeweiligen Kleingruppen das Verantwortungsbewußtsein, die Kameradschaft und die Kritikfähigkeit gefördert werden und im wöchentlichen Austausch am Freitag untereinander besprochen werden.

Neu sind auch solche Aktionen wie ein täglicher gemeinsamer Spaziergang nach dem selbstbereiteten Frühstück, das Aufschreiben von Kochrezepten oder auch die täglichen Einkäufe zu Fuß in Begleitung eines Mitarbeiters. Das Nachmittagsprogramm hat auch mehr Struktur bekommen, z.B. gibt es tägliche Werkstattangebote im Wechsel mit Sport und kognitivem Training.

Wir sind jetzt in der zweiten Woche und haben erste Meinungen und Eindrücke zusammengetragen. So gehen die Reaktionen von …eigentlich gar nicht so schlimm… bis …anstrengend, aber zu schaffen… auseinander. Positiv zu nennen ist die breite Akzeptanz und Bereitschaft, sich einzubringen und anzunehmen und bei Verhinderung einzelner Heimbewohner durch Krankheit, Arzttermine o.ä. füreinander dazusein. Schwierigkeiten macht es uns allen noch, das Neue umzusetzen und zu ordnen. Eine Herausforderung aber auch Chance sind die z.T. anderen Tätigkeitsbereiche und die übergreifende Teamarbeit für uns Mitarbeiter.