Fortbildung: Spielend Räume öffnen

Das geht tatsächlich: Räume öffnen durch Schauspiel, Interaktion, gemeinsames Engagement. Innere Persönlichkeitsanteile nach außen bringen, äußere Eindrücke aufnehmen und spielerisch umsetzen. „Theaterarbeit in der sozialpsychiatrischen Arbeit“ hieß das Thema der zweitägigen DGSP-Kurzfortbildung in Bielefeld. Mit Stephan Bert Antczack hatte der Veranstalter einen kompetenten und aufmerksamen Kursleiter engagiert, der die Möglichkeiten kreativen Gestaltens in Form darstellender Szenen mit insgesamt acht Teilnehmer/innen erarbeitete. Wichtige Grundsätze seiner Einführung stammen z.B. aus dem „Theater der Unterdrückten“ nach Augusto Boal oder dem Improvisationstheater nach Keith Johnstone.

Als Leitmaxime gilt für Stephan das Handeln. Bevor der Kopf einsetzt, nimmt der Neuköllner Krankenpfleger und Theaterpädagoge die „Spielenden“ an die Hand und bestärkt sie in ihren mehr oder weniger zielgerichteten schauspielerischen Aktionen. In der suchenden Bewegung geht es gleichzeitig um das Finden eigener Vorstellungen; seien es Bilder (Visionen), Stimmen (auch mit Krankheitswert) oder ganze Szenen, denen eine Geschichte innewohnt. Mit viel Humor aber auch Ersthaftigkeit, mit Tempo und Dynamik, mit methodischer Vielfalt und empathischer Reflexion machten die praktischen Übungen Lust auf mehr. Mehr dann hoffentlich bei künftigen Projekten in der GSW.

Michael Horn
Blankenburg, 18.09.2024