Fröhliche Sportstunde mit dem „Fensteröffner“
„Und jetzt der Fensteröffner“, ruft Betreuerin Ines in die Runde. Die sechs Senioren, die in einem Stuhlkreis um sie herum Platz genommen haben, heben die Arme.
Bei dem lustigen Namen der gymnastischen Übung müssen sie immer noch schmunzeln. Dabei kennen sie sie schon aus dem Effeff. Es ist wieder Sportstunde in der GSW-Tagespflege in der Salzbergstraße.
Seit Frühjahr dieses Jahres wird dort Sport getrieben. Die GSW-Mitarbeiter ließen sich in Magdeburg im Rahmen eines Projektes extra dafür schulen und setzten das Gelernte sofort aktiv um. Ihre Erfahrungen nach einem Vierteljahr: „Sport ist nicht etwa ein Stiefkind. Die Senioren nehmen die Übungen froh und dankbar an und warten schon jedesmal auf die Sportstunde“, so die Betreuer.
Sie sehen es als echte Bereicherung, um auch im Alter Kraft und Balance zu trainieren. Und das mit solch lustigen Übungen wie Fenstergucker und Fensteröffner. „Das sind einfache und ganz alltägliche Übungen, die altersgerecht abgestimmt sind. Sie geben aber Sicherheit im Alltag, minimieren das Sturzrisiko und erhöhen die Mobilität.“
Die Senioren werden dabei in die Lage versetzt, bestimmte Fähigkeiten so lange wie möglich zu erhalten. Und sei es nur, allein aus einem Sessel aufzustehen oder sich die Jacke allein anzuziehen.
Das schöne dabei: Die Senioren motivieren sich gegenseitig. Ihre positive Resonanz hat sogar dahin geführt, dass inzwischen zweimal pro Woche eine Sportstunde angeboten wird.
Die Tagespflege ist ein ganz besonderes Angebot für Senioren. „Als wir vor 20 Jahren damit angefangen haben, haben wir schwer zu kämpfen gehabt“, erinnert sich Leiterin Renate Krosch. Damals lief vieles über Mund-zu-Mund-Propaganda. Die Skepsis war groß. Dabei war solch ein Angebot für Senioren, die noch in einer eigenen Wohnung leben und nicht in einem Pflegeheim, eine logische Konsequenz. „Wir möchten in jeder Phase des Älterwerdens eine geeignete Hilfe gewährleisten“, ergänzt GSW-Chefin Sandra Lewerenz. Deshalb sind ihre Mitarbeiter ständig darauf bedacht, den Senioren den Tagesablauf so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten und gehen dabei auch neue Wege.
Allgemein beginnt der Tag für die Gäste der Tagespflege mit dem Abholen von Zuhause durch den GSW-Fahrdienst. Neben dem Sport stehen eine gemeinsame Zeitungsschau, kleine Spaziergänge, Singen, Gedächtnistraining, gemeinsames Mittagessen und Kaffeetrinken im Tagesprogramm. „Die Senioren haben aber auch die Möglichkeit, sich zurückzuziehen“, sagt Katja Vaupel. Manche helfen gern in der Küche mit. „Unsere Angebote sind ganz individuell.“
Besonders beliebt sind die Ausfahrten an Orte, die die Gäste aus ihrer Kindheit und Jugend kennen.
„Dann sehen sie, was sich verändert hat im Harz und freuen sich sehr darüber“, Ingesamt betreibt die GSW drei Tagespflegen in Wernigerode, die auch für Bewohner aus den Umlandgemeinden offen sind. Perspektivisch soll im neuen Argenta-Wohnpark eine weitere Tagespflege eingerichtet werden, um den Bewohnern in Ober-Hasserode, Schierke und dem Oberharz solch attraktives Tagesprogramm in der Nähe anzubieten.
Wer sich über die Angebote der Tages-, der Kurzzeitpflege sowie des Betreuten Wohnens bei der GSW informieren möchte, sollte am Samstag, 8. September, im Senioren-Service-Center „Charlottenlust“ vorbeischauen.
Dort wird mit einem bunten Programm das 10-jährige Bestehen des Hauses gefeiert: „Von 15 bis 17 Uhr zeigen wir allen Interessierten, was sie gutes im Alter erwartet.“
Quelle: Sonderveröffentlichung der Volksstimme – aktiv & vital