Grillen und plauschen im Wohnheim „Thomas Müntzer“
Mitarbeiter des Wernigeröder E-Centers bewirten die Bewohner / Annette Vesterling und Christa Weise bedankten sich mit einem Liedvortrag.
Nette Gäste begrüßten die 43 Bewohnerinnen und Bewohner des Wernigeröder Wohnheims „Thomas Müntzer“.
Das Team vom E-Center hatte zum dritten Mal zum „Grillen mit Herz“ die seelisch Behinderten eingeladen und vielerlei dafür vorbreitet. Vize-Marktleiter Mario Gerloff und fünf weitere Mitarbeiter bewirteten die Bewohner, unterhielten sich mit ihnen und gaben ihnen so das Gefühl, nicht vergessen zu sein. Als Dankeschön sangen die Bewohnerinnen Annette Vesterling und Christa Weise Lieder.
Patricia Kuhlmann, seit 2002 Vorsitzende des Center-Betriebsrates, freute sich über den freundlichen Empfang durch die Bewohner und versprach, den Kontakt nicht abreißen zu lassen. Heimleiterin Birgit Tank und insgesamt 19 weitere Mitarbeiter sind bestrebt, den Heimbewohnern viele Kontakte mit anderen Menschen zu ermöglichen.
„Deshalb werden zum Sommerfest und der Adventsfeier auch die Angehörigen der Bewohner und Nachbarn aus dem Papental eingeladen“, so die Heimleiterin. Ihr Anliegen sei es, den Bewohnernsoviele soziale Kontakte wie möglich zu bieten. Langfristiges Ziel sei es, den dort lebenden Menschen meist über betreutes Wohnen wieder die selbstständige Alltagsgestaltung zu ermöglichen. „Soviel Selbstständigkeit wie möglich ist unser Anliegen“, so die Heimleiterin. Deshalb würden die Bewohner in Arbeiten wie die Essenzubereitung, das Wäsche waschen und den Tischdienst immer mit einbezogen.
Sechs Heimbewohner freuen sich schon auf den nächsten Höhepunkt. Sie werden, betreut von zwei Mitarbeiterinnen, einige Tage nach Potsdam fahren. „Für diesen Urlaub haben die Reiseteilnehmer eigrig gespart“, würdigte die Heimleiterin. Auch dieses Sparen, um ein selbst gestecktes Ziel zu erreichen, sei wichtig für die Alltagsbewältigung.
Das Wohnheim „Thomas Müntzer“ wurde 1907 im Papental als Erholungsheim für Arbeiter und Angestellte der Krupp-Werke erbaut. Später war in dem Gebäude eine Hauswirtschaftsschule untergebracht. Mit dem Namen „Margaretenhof“ wurde es ein Damenstift. Während des Zweiten Weltkrieges diente das Gebäude als Lazarett für Kranke und Verwundete. Von 1947 bis 1964 war das stattliche Haus ein Erholungsheim des Feriendienstes der Gewerkschaften. Nach dem Bau der Sperranlagen an der innerdeutschen Grenze wurde ein Altenheim im Grenzort Oebisfelde geschlossen und die dort lebenden älteren und behinderten Menschen nach Wernigerode gebracht. Das „Thomas-Müntzer-Heim“ war zunächst ein Altenpflegeheim. Später wurden Frauen und Männer untergebracht, die vorher in Landeskrankenhäusern gelebt hatten.