„Grundsteinlegung“ für den Anbau an der Tagesstätte „Haus der Hoffnung“
Am 20. August 2024 begrüßte die Leiterin Ute Festerling ihre zahlreichen Gäste zur Grundsteinlegung. Dieser Donnerstag wird nicht nur unglaublich warm, er gibt gleichzeitig einen Ausblick für die Zukunft:
Eine heiße Bauperiode für die GSW beginnt an diesem Tag – dann nicht nur in der alten Poststraße 2 wird in naher Zukunft be- und gebaut…. aber dazu später mehr.
Die Bodenplatte wurde von der Firma Stratie bereits gegossen und nun sollte feierlich eine Hülse eingesetzt werden, die symbolisch all das enthält, wofür das Haus für seine Gäste steht:
Zuversicht, Gemeinschaft, Rückzug, Teilhabe und Nächstenliebe.
Das Team um Frau Festerling leistet seit über 2 Jahrzehnten für Menschen mit psychischer und seelischer Erkrankung einfühlsame Hilfe und Begleitung. Sie geben Menschen Struktur und Sicherheit – ein Netz, welches ihnen auf Grund der Erkrankung teilweise fehlt oder schwer selbst zu bilden ist.
Die aufrichtige Zugewandtheit der Kolleginnen und die jahrelange Erfahrung schafft für die Gäste die Basis dafür, täglich von montags bis freitags in die Einrichtung zu kommen. Allein dieses Aufraffen ist oftmals schon ein großer Erfolg. Über den Tag hinweg wird sich kreativ betätigt, Hauswirtschaftliches erledigt, gemeinsam gekocht und gegessen – auch Einkäufe und die Bearbeitung von behördlichen Dingen fließt in den Tag ein.
Es klingt nach so einfachen Erledigungen, aber das sind sie im Leben unserer Gäste nicht. Allein würden sie diese Alltäglichkeiten nicht schaffen. Genau das ist unsere Aufgabe und wenn es möglich ist, so weit wie es geht zu motivieren, unsere und weitere professionelle Hilfe anzunehmen.
Stück für Stück ins Leben zurück.
Die Gäste sind nicht präsent – oft leben sie zurückgezogen mit wenigen sozialen Kontakten und Strukturen ihr Leben mitten in unserer Gesellschaft. Provokativ gesagt, findet sich mit Sicherheit bei jedem von uns mindestens eine Person im näheren Umfeld oder Bekanntenkreis, der auf Grund von ungünstigen Erfahrungen oder schlimmen Lebensumständen aus der Vergangenheit seelischen Schaden genommen hat. Dieses seelische (Er)Leiden wirkt sich dann oft weniger oder mehr auf die Psyche aus.
Wer sich selbst nicht mehr um Hilfe bemühen kann oder traumatische Erlebnisse hatte, die er allein nicht verarbeiten kann, zieht sich meist zurück. Verliert das Vertrauen und manchmal sogar den Lebensmut.
Den tiefen Sinn und den stetig wachsenden Bedarf dieser Hilfeform erkennen an diesem Tag alle Gäste.
Die meisten sind uns schon lange verbunden und begleiten unsere Geschäftsführerin Sandra Lewerenz schon viele Jahre. Darunter Herr Sven Ungethüm vom Ingenieurbüro Weber und die Firma Stratie. Die Versorgungsleitung, die Herr Ungethüm vor 25 Jahren auf dem Gelände gelegt hat, fand er mit nur weniger Zentimetern Verfehlung schnell wieder – denn diese werden natürlich für den Anbau gebraucht. Seitens der Firma Stratie bekamen wir als schöne Erinnerung an diesen Tag eine Maurerkelle. Dies steht symbolisch für den Ausbau innerhalb unserer Gemeinnützigen Gesellschaft.
Einer – der Oberbürgermeister Tobias Kascha – präsentiert uns als basalen Leistungsträger und sozial sehr engagierte Tochtergesellschaft der Stadt Wernigerode.
Neue Weggefährten sind der Architekt Andreas Dieckmann und seine Architekten von STUDIO 73. Mit einem wunderschönen Blumenstrauß ergänzten Sie das „Geschenk“ ihres Entwurfes für einen ökologischen Anbau. Er ergänzt das Vorhandene, schenkt Licht und Geborgenheit. Bezieht die Nachhaltigkeit für zukünftige Generationen mit ein und spiegelt unseren Geschmack wider.
Ein Dank geht auch an das fast vollständige Erscheinen des neuen Aufsichtsrates der GSW. Die neuen Mitglieder nutzen dieses Ereignis, um sich kennenlernen zu können und gleichzeitig in die Visionen des Unternehmens eintauchen zu können. Wir freuen uns auf das zukünftige Zusammenarbeiten mit Ihnen!
Nicht nur wir möchten von uns berichten, sondern auch Frau Trosin von der Neuen Wernigeröder Zeitung (NWZ) sowie Herr Manick von der Volksstimme folgten unserer Einladung. Es ist vom Interesse der Bürger, wenn sich auf dem Sozialen Markt Positives hervortut. Zu wissen, wo man als Bürger Hilfe und Ansprechpartner finden kann, ist essentiell und wir danken, dass dies durch ihr Medienformat unterstützt wird.
„Wir sind nicht laut, aber wir handeln für und fördern Menschen mit unterschiedlichen Hilfebedarfen. Das ist unser Ziel. Nicht nur für Senioren, sondern auch für die leisen, unscheinbaren Suchenden unserer Stadt.“ So die Worte von Frau Lewerenz an diesem Tag.
Um Aufmerksamkeit für das Thema zu erreichen, ist die Arbeit in der Eingliederungshilfe so wichtig! Lassen Sie uns gemeinsam nicht das Stigma einer psychischen Erkrankung in den Vordergrund rücken, sondern gehen Sie mit offenen Augen durch die Welt.
Unsere Teams in der Eingliederungshilfe sind auf vielen Erkrankungsgebieten breit aufgestellt. Das Team „Haus Anna“ ist Wohnort für Menschen mit Suchterkrankung. Das Haus „Plemnitzstift“ als direkter Nachbar vom „Haus der Hoffnung“ ist das Zuhause für geistig und mehrfach behinderte Menschen. Das Haus „Thomas Müntzer“ steht für individuelle Begleitung und Wohnform für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung.
Wunderbarer Blick in die Zukunft
Das Haus „Plemnitzstift“ und das Haus „Thomas Müntzer“ erhalten in 2025 ebenso einen Anbau. Warum wir gerade diese Neuigkeiten so feiern: Weil für die Eingliederungshilfe immer viele bürokratischen Hürden bestehen, Gelder fließen langsam und Gesetzesanpassungen und Auflagen bemühen sich meist nicht für die einfache und schnelle Hilfestellung, sondern machen alles meist noch komplizierter.
Die GSW hatte sich bei der Investitionsbank des Landes Sachsen-Anhalt für Förderungen beworben. Laut der IB-Sachsen-Anhalt gelten die Förderungen von Maßnahmen, welche aus den Corona „Sondervermögen“ kommen, zur Verbesserung sozialer Infrastrukturen. Genau dies wird nun in den kommenden Bauvorhaben für unsere Gäste und Bewohner umgesetzt.
Daher kann die GSW und der große Bereich ihrer Eingliederungshilfe stolz auf die bisherigen Jahre zurückblicken und ebenso zuversichtlich in die Zukunft. Für starken Rückenwind sorgt Sandra Lewerenz. Mit offen Ohren, wachem Blick auf Chancen und guter langjähriger Vernetzung nutzt sie ihr Wirken als Geschäftsführung und setzt diese zukunftsorientiert mit den Hausleitungen um.