Gurken, Grün, Genüsslichkeiten – Spreewald 2017

Sonntag – 1. Tag

Dass uns ein Marderbiss die Urlaubsfahrt hätte vermiesen können, daran dachte im Vorfeld niemand aus unserer Gruppe. Doch nach lösungsorientiertem Vorgehen, mit Marschverpflegung und bestens ausgestatteter Navigation begaben wir uns mittags schließlich auf die 6-tägige Urlaubsfahrt in den Spreewald. In West-Ost-Richtung kamen wir bei sommerlichen Temperaturen zunächst in Branitz an. Hier befindet sich der berühmte „Fürst-Pückler-Park“ sowie das dazugehörige Schloss. Nach einem entspannten Bummel im Schatten der Grüngewächse ging es mit dem Bus zum „Fiedermannhof“ (www.fiedermannhof.de) – unsere Urlaubsunterkunft in Burg mitten im Herzen des Spreewaldes.

Montag – 2. Tag

Nach einem ausgiebigen Frühstück und kurzer Beratung nahmen wir Kurs auf das „Besucherbergwerk F60“ (www.f60.de) in Lichterfeld. Dort steht als technisches Denkmal eine der größten beweglichen Arbeitsmaschinen der Welt. Die Förderbrücke am stillgelegten Tagebau imponierte uns besonders und die obligatorische Führung in luftiger Höhe verriet eine Menge an historischen Details zu Übertage-Bergbau, Energieausmaßen und den Arbeitsbedingungen unter der Braunkohlegewinnung. Das Zitat: „Der Gedanke an Kaffee tut schon gut!“ begleitete uns Urlauber bei der darauffolgenden Tour zum Aussichtspunkt Welzow-Stadt. Dort eröffnete sich der Blick auf den riesigen „Tagebau Welzow Süd“: Pro und Contra sind hier wie die zwei Seiten einer Medaille vorzufinden. Der RBB titelte zuletzt „Braunkohle – Fluch oder Segen für die Lausitz?“. Genau solche Gedanken beschäftigten uns auf der Heimfahrt in unseren Urlaubsort.

Dienstag – 3. Tag

Es hat sich spürbar und um mehr als 10 Grad abgekühlt. Wir lassen uns davon nicht abschrecken und kommen „endlich“ dazu, Souvenirs und persönliche Dinge in Burg einzukaufen. Gleich darauf geht es zur Holländermühle in Straupitz. Das europäische Kulturerbe (www.windmuehle-straupitz.de) umfasst gleich 3 Mühlen mit Mahl-, Öl- und Sägemühle. Wir bekamen seltene Einblicke in die sehr aufwendige Herstellung des qualitativ hochwertigen Leinöls, staunten über das handwerkliche Können der Mitarbeiter und kosteten natürlich auch das sog. Spreewaldgold. Die anschließende Besteigung des Burger Bismarckturms, ein Mittagsimbiss am Ortsrand und der entspannte/angespannte Besuch des Cottbuser Zoos (mit entlaufener Ziege) machten den Tag komplett.

Mittwoch – 4. Tag

Spreewald ohne Gurken ist wie Altmark ohne Spargel. Auf dem Wunschzettel steht eine Führung durch die Gurkenfabrik „Rabe“ in Lübbenau (www.rabe-gmbh.de). Wir sind trotz „trockener“ Besichtigung (die Gurkenernte hat gerade erst begonnen) Zeuge/n von familiär geprägten, regional verbundenen und zukunftsorientiert arbeitenden Menschen. Würzig, sauer, pikant oder scharf – wir kosten etliche „Exemplare“ aus der großen Produktpalette und sind nun gut informiert über die Besonderheiten vom Gurkenanbau bis zu ihrer Konservierung. Den abendlichen Abschluss bildet die 2-stündige Kahnfahrt auf der Hauptspree bei idealen Wetterbedingungen. Biber, Libellen und nur einige wenige Mücken begleiten uns auf dem idyllisch-ruhigen Kurztrip durch das Biosphärenreservat – bestehend aus unzähligen Kanälen, Fließen, Auen- und Moorlandschaften. Auch kommen wir am typischen Spreewaldhaus vorbei. Man könnte träumen.

Donnerstag – 5. Tag

Flächenmäßig stellt Burg das größtes Dorf Deutschlands dar. Dann also noch einmal den Ort erkunden, Sehenswertes aufsuchen und den Geldbeutel schröpfen. Wir entdecken dabei die von Privatleuten liebevoll zusammengestellte und sorgsam gepflegte Sammlung an nicht zu zählenden, teils nostalgisch anmutenden DDR-Ausstellungsstücken im DDR-Museum (www.ddr-museum-burg.de). Auszugsweise sei a.d.S. auf die großartigen Rundfunkempfänger der ostdeutschen Produktion hingewiesen. In Erinnerungen schwelgend diskutieren wir bei der „Kaffeetafel“ am Nachmittag über die eigenen Erlebnisse und Eindrücke der Zeit bis 1989. Abschließender Höhepunkt unseres Kurzurlaubs bildet das gemeinsame Abendessen im stillgelegten Bahnhof von Burg (www.spreewaldbahnhofburg.de).

Freitag – 6. Tag

Die Zeit vergeht wie im Fluge. Wir nehmen Abschied und sagen Adieu den fleißigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern um Chef Frank Lickefett, die uns sechs absolut erholsame Urlaubstage bereiteten. Die Rückfahrt auf Bundesstraßen durch Brandenburg und Sachsen-Anhalt beschert uns zwar keine Staus, dafür jedoch einen unerwarteten Stopp an der Elbfähre bei Aken. Mit Verspätung treffen wir voll von glücklichen Eindrücken im Papental an. Spreewald und Lausitz sind unbedingt eine Reise wert!

Carmen Plempel-Zbawiony + Michael Horn (Fotos/Text)
Blankenburg, 17.06.2017