Mit Scham und Tabu brechen

Fortbildung in Welt-Kontinenzwoche

Mit der Scham und dem Tabu brechen – das ist ein Anliegen der Welt-Kontinenzwoche, die in diesem Jahr zum 15. Mal ausgerichtet wor­den ist. Das Harzklinikum Dorothea Christiane Erxleben hat sich erneut mit einer Informati­onsveranstaltung daran beteiligt.

Dr. lven Orlamünde, 1. Oberarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie in Werni­gerode, hat eine Fortbildung mit Mitarbeite­rinnen und Mitarbeitern der Gesellschaft für Sozialeinrichtungen Wernigerode im GSW ­Pflegezentrum Stadtfeld gestaltet. Mindes­tens 10 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter unkontrollierter Harn- oder/und Stuhlentleerung, und die Dunkelziffer ist weit­aus höher. Das schränkt die Menschen in ih­ren Alltag sehr stark ein, schätzt die Deutsche Kontinenz-Gesellschaft ein. Da Betroffene kaum über diese Erkrankung sprechen, er­halten die allermeisten auch keine Hilfe, blei­ben die Behandlungsmöglichkeiten oftmals ungenutzt. „Keiner spricht darüber, und so viele sind davon betroffen!“, weiß der Experte Dr. lven Orlamünde. Als Zertifizierte Bera­tungsstelle der Deutschen Kontinenz-Gesell­schaft bietet der Arzt im Wernigeröder Harz­klinikum eine Kontinenz-Sprechstunde an; Anmeldungen dafür sind unter der Rufnum­mer 03943 611527 erforderlich.

Im Gespräch mit den GSW-Mitarbeiterin­nen und Mitarbeitern hat er Stuhlentleerungs­störungen und Formen der Inkontinenz vorge­stellt, über Untersuchungs- und Behandlungs­formen gesprochen sowie über moderne The­rapiemöglichkeiten informiert. Zudem dafür geworben, den Betroffenen aus der Isolation zu helfen und ihnen eine bessere Lebensqua­lität und die Möglichkeit zu einer weitgehend unbeschwerten Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.

Quelle: DOROTHEA – Nachrichten aus dem HARZKLINIKUM für Patienten, Mitarbeiter, Besucher, Interessierte 26. Jahrgang / Sommer 2023