Praktikumsbericht von Julia
Viele von euch fragen sich bestimmt, ob psychisch kranke Menschen z.B. mit Depressionen, Manien, Schizophrenie oder anderen Psychosen anders sind als wir „normalen“ bzw gesunden Menschen. Auch ich war mir zu diesem Thema unsicher vor meinem Praktikum. Die Antwort aber habe ich in diesen 2 Wochen im Thomas-Müntzer Wohnheim gefunden. Die Bewohner sind nicht anders als wir. Sie sind krank, ja, jedoch sind sie genau so Menschen und verdienen jeglichen Respekt. Es ist nämlich gar nicht so einfach mit so einer Krankheit zu leben. Die meisten werden dies nicht richtig nachvollziehen können, oder sind nicht im Stande dazu sich in so eine Lage hinein zu versetzen.
Ich kann das sehr gut und möchte deshalb unbedingt derart kranke Menschen in ihrem Leben begleiten. Hier leben ca 40 Leute und die Bewohner machen das Beste daraus! Das Wohnheim ist keine Psychiatrie, die Leute leben dort wie andere zur Miete in Wohnungen. Sie bewohnen ein Zimmer und teilen sich ein Bad zu dritt oder zu viert. Sie werden mit Essen und Medikamenten versorgt.
Genau so verantwortungsvoll betreut werden sie im Umgang mit ihren finanziellen Mitteln. Die meisten Leute haben immer noch das Bild einer Psychiatrie von vor 50 Jahren im Kopf, aber heutzutage ist das alles anders. Grund dafür ist, dass es heute bessere Medikamente gibt, die diesen Menschen das Leben mit solchen Krankheiten ermöglicht.
Deshalb würde ich diese Betroffenen gerne unterstützen. Auch wenn ich weiß, dass die meisten dort nicht mehr gesund werden. Das Praktikum hat mir super viel Spaß gemacht und ich weiß jetzt ganz genau in welche berufliche Richtung ich mich orientieren werde.
Julia H.
Blankenburg, im Mai 2015