Ostalgie hautnah in Thale
An einem regenreichen Mittwoch im Februar fuhren sechs BewohnerInnen mit Frau Susok und Frau Ditas nach Thale ins DDR-Museum. Erst einmal unscheinbar in einem Möbelhaus untergebracht breitet es sich dann doch über eine ganze Etage aus: Von einem langen Mittelflur zweigen sich die unterschiedlichen und nach Themen detailliert gestalteten Zimmer ab. „Zimmer 1“ zum Beispiel zeigt ein ärmlich eingerichtetes Zimmer, wie es nach dem Zweiten Weltkrieg von Flüchtlingen aus Schlesien bewohnt wurde, die in der Sowjetischen Besatzungszone Wohnstatt und Arbeit gefunden hatten. Das gegenüberliegende „Zimmer 2“ zeigt ein Büro der Staatsicherheit mit den dazugehörigen Geräten und Apparaten. Aber auch Wohnzimmer und Küchen aus der damaligen Zeit konnten begangen und bestaunt werden. Einige Bewohnerinnen meinten, so habe es damals bei ihnen zuhause auch ausgesehen, und auch wir etwas jüngeren Begleiter konnten es immerhin noch mit der Einrichtung unserer Großeltern vergleichen.
Interessant war auch ein authentisch aufgebautes Klassenzimmer und ein Zimmer, das der Parteiarbeit gewidmet ist. Doch auch der Mittelgang steckt voller Informationen und Zeitzeugnissen. So sind dort Vitrinen eingerichtet mit Kinderspielzeug, mit DDR-Geld, mit Urkunden und Ausweisen sowie mit DDR-typischen Drogerieartikeln und vielem mehr.
Und immer wieder gibt es aufschlussreiche Informationstafeln zu bedeutenden Persönlichkeiten wie Erich Honecker, Ernst Thälmann oder Wilhelm Pieck sowie zu Mauerbau und Mauerfall.
Viele der Teilnehmer erzählten während des Museumbesuchs von ihren Erfahrungen in der DDR, die sie als Kinder, Jugendliche oder junge Erwachsene erlebt hatten. Zum Abschluss kauften sich einige noch Souvenire und trugen sich ins Gästebuch ein. Und auch jetzt noch, eine Woche später, berichten sie immer wieder von ihren Eindrücken im DDR-Museum Thale. Es war für alle Teilnehmer ein erfüllender und informationsreicher Ausflug.
Anna Ditas